Von den 5 DM Münzen der Bundesrepublik Deutschland gibt es Kursmünzen - gelegentlich auch Kurantmünzen genannt - sowie Gedenkmünzen, für die auch der Begriff Sammlermünzen gebräuchlich ist.
Beide Münzarten sind echtes Geld und der Staat garantiert den Nennwert, der auf der Münze steht. Solange diese nicht außer Kurs gesetzt sind, können Sie also auch mit jeder Gedenkmünze bezahlen, nur dafür sind sie als Sammlermünzen natürlich viel zu schade. Der Unterschied zu normalem Umlaufgeld liegt darin, dass Gedenkmünzen nur zu wichtigen Anlässen erscheinen, das Motiv ein besonders liebevoll gestaltetes Unikat ist und diese Münzen meist aufwändiger geprägt werden. Deshalb verschwinden sie meist sehr schnell in den Münzalben und Kassetten der Münzensammler. Der Nennwert beträgt z. B. nur 5 DM, aber deshalb würde kein Sammler auf die Idee kommen, das gute Stück bei der nächsten Landeszentralbank in Euro umzutauschen.
Wenn die Nachfrage aufgrund der Seltenheit steigt, dann werden auch Kursmünzen zu Sammlermünzen. Das bestätigt die Entwicklung der deutschen 5 DM Kursmünze Silberadler mit der seltenen Prägung 1958 J (J ist das Prägezeichen für die Münzprägestätte Hamburg). Die nach einem Entwurf von Professor Albert Holl in der Zeit von 1951 bis 1974 geprägte 5 DM Silbermünze war ausschließlich für Zwecke des Geldumlaufs gedacht. Im Volksmund waren für die 5 DM auch die Begriffe Silberadler und im norddeutschen Raum Heiermann gebräuchlich. Letzterer lässt sich vermutlich von 5 Goldmark, der gängigen Heuer für Seeleute, ableiten. Ein spezieller Jahrgang erweckte nach Bekanntwerden der vergleichsweise sehr niedrigen Auflagenzahl von rund 60.000 Stück erst Jahre später das Interesse der Münzensammler: Die 5 DM Münze 1958 J.
Auf die 5 DM Silberadler folgte 1975 ein von Thyssen entwickelter neuer Typ in Kupfer-Nickel-Legierung. Die aus einem dreischichtigen Rohlingmaterial (Magnimat) geprägten 5 DM waren auf Grund ihrer magnetischen Eigenschaften für die aufkommenden Automaten geeignet.
Die erste bundesdeutsche 5 DM Gedenkmünzen aus dem Jahr 1952 ist bis heute die wertvollste Silbermünze unseres Landes. In der Prägequalität Stempelglanz wird die Rarität mit einer Auflage von nur 198.000 Exemplaren zur Zeit für 400 Euro verkauft, in der höchsten Prägequalität Polierte Platte muss man ein vielfaches dafür investieren, wenn sich dann überhaupt einmal die Gelegenheit dazu ergibt.
Am 6. August 1953 wurde im Bundesgesetzblatt, unterzeichnet vom damaligen Bundesminister der Finanzen Fritz Schäffer, die Ausprägung von Bundesmünzen im Nennwert von 5 Deutschen Mark bekannt gegeben. Zitat: "Aufgrund des Gesetzes über die Ausprägung von Scheidemünzen vom 8. Juli 1950 werden zur Erinnerung an die Jahrhundertfeier des Germanischen National-Museums in Nürnberg 200.000 Stück Bundesmünzen im Nennwert von je 5 Deutschen Mark geprägt und demnächst in Verkehr gebracht."
Staunen ist angesagt, wo doch auf der 5 DM Gedenkmünze Germanisches Museum die Jahreszahl 1952 steht! So wie es auch richtig ist, denn schließlich war die Jahrhundertfeier des Germanischen Museum 1952. Der Beschluss zur Prägung kam erst mit einem Jahr Verspätung. Was dem Erfolg aber bekanntlich keinen Abbruch tat.
A - Berlin (ab 1990, vormals DDR)
D - München
F - Stuttgart
G - Karlsruhe
J - Hamburg
Die jeweiligen Münzzeichen A D F G J finden sich neben der Angabe der Jahreszahl auf allen deutschen Münzen wieder.
Bei den Gedenkmünzen wechseln sich die Münzprägestätten in der Regel mit der Ausprägung ab. Die Kursmünzen werden bedarfsgesteuert von allen Prägestätten geprägt.
Mit der deutschen 5-Euro-Münze gelang 2016 dann gleich der große Wurf. Das innovative Herstellungsverfahren mit einem Polymerring war eine Weltneuheit. > 5 Euro Münze
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