Die Silbermünze mit dem Bild der Kaiserin Maria Theresia ist eine der bedeutendsten Handelsmünzen des 18. und 19. Jahrhunderts und war besonders in Afrika und im Orient als Levantetaler verbreitet.
Bereits im Alter von 23 Jahren folgte Maria Theresia ihrem Vater Kaiser Karl VI. auf den Thron. Die erste Münze mit Ihrem Portrait war der österreichische Konventionstaler von 1741. Anfangs stammten die Taler noch aus der Münzstätte Günzburg in der Markgrafschaft Burgau im heutigen Bayern, damals zu Vorderösterreich gehörig. Aus einer Wiener Mark Feinsilber wurden 12 Taler mit einem Feingehalt von 833/1000 geprägt. Die Silbermünze als Nachprägung trägt immer die Jahresangabe 1780 - das Sterbejahr Maria Theresias.
Sogar in Äthiopien galt der Maria Theresien Taler bis 1945 als gültiges Zahlungsmittel. Der Taler wurde nicht nur in Wien und in Günzburg an der Donau geprägt, sondern auch in Kremnitz, Mailand, Karlsburg (Siebenbürgen), London, Rom, Paris und Brüssel, ja sogar in Bombay.
Auf Grund eines kaiserlichen Patents von 1857 und der derzeit gültigen Gesetze der Republik Österreich wird der Maria-Theresia-Taler bis in die Gegenwart in Wien als Sammlermünze nachgeprägt. Im Zuge der Einführung des Dezimalsystems in Österreich erlosch aber bereits am 1. November 1858 der Status als gesetzliches Zahlungsmittel.
Zwar gibt es auch einen Goldabschlag, gefertigt für den ägyptischen König Faruk, das Original und seine zahlreichen Nachprägungen sind aber ausschließlich in Silber .833 geprägt. Darüber hinaus wurden vereinzelt vergoldete Exemplare (keine offiziellen Ausgaben) von zweifelhaftem Wert in Umlauf gebracht.
Zeitgenössisches Original und die Nachprägung können Sie an bestimmten Merkmalen des Talers unterscheiden: Der Adler der Nachprägung hat schärfere Krallen, die Form des X (Andreaskreuz) nach der Jahreszahl 1780 ist abweichend vom Original, ebenso die Perlen der Brosche.
Die Nachprägung wird bzw. wurde in der Qualität Stempelglanz und Polierte Platte hergestellt.
Übersetzung der lateinischen Inschrift (gebräuchliche Abkürzungen auf Münzen):
"Maria Theresia, durch Gottes Gnaden römische Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen"
Motiv:
Nach rechts gewandtes Porträt der Kaiserin mit Witwenschleier
Übersetzung der lateinischen Inschrift:
"Erzherzogin von Österreich, Herzogin von Burgund, Gräfin von Tirol 1780"
Motiv:
Kaiserlicher Doppeladler mit österreichischen Schild in der Mitte und die Wappen für Ungarn, Böhmen, Burgund und Burgau.
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